"Sag mal, spinnst du? Du tauchst aus dem Nirgendwo auf, rettest mich vor dem Ertrinken, tötest einen Seelenjäger und bildest dir ein, mir Befehle erteilen zu können?"
Cover: 4/5 Sternen
Klappentext: 5/5 Sternen
Charaktere: 4/5 Sternen
Story: 4.5/5 Sternen
Spannung: 5/5 Sternen
Gesamt: 4.5/5 Sternen
Seitenzahl: 464 Seiten
Cover:
Das Cover in sich ist sehr stimmig und auch die einzelnen Motive haben ihre Bedeutungen, wie auch der Gesamteindruck in sich. Er stellt das Seelenbuch des Hauptcharakters dar. Zudem muss man die liebevoll gestalteten Seiten erwähnen, die am Rande lila sind und zusammen ein paar Libellen ergeben.
Die Libellen spielen eine sehr große Rolle in dem Buch. Zum Beispiel erscheinen sie aus Sashas Seelenmagie, wenn sie etwas zuvor mit ihrer Magie gebautes zerstört oder ihre Energie entfaltet.
Der Brief könnte auf einen Brief im Buch hindeuten, der auch keine kleine Rolle einnimmt. Denn die nicht ausgelieferte Post kommt täglich in das Geschäft von Sashas Großmutter, welche Sasha dann auch gleich sortiert und verwaltet.
Die Schrift und alles was auf das Schreiben deutet würde ich in Zusammenhang mit den Seelenbüchern in Verbindung bringen. Für mich stellt es eine potentielle Seite in einem Seelenbuch dar.
Klappentext:
»Dein wievieltes Leben ist das?«, fragte ich mit belegter Stimme.
»Das eintausendste«, flüsterte er.
»Das hier ist dein letztes? Du hast schon tausend Mal gelebt?«
»Ja«, sagte er noch leiser. »Danach ist es vorbei.«
Es gibt drei Dinge, die die 18-jährige Sasha sich fest vorgenommen hat:
Sie wird in diesem Leben ihre Bestimmung nicht annehmen. Sie wird niemanden wegen ihrer Gabe in Gefahr bringen und ihre Seelenmagie tief in sich verschließen.
Auf der sturmumtosten Atlantikinsel Alderney ließen sich diese Vorhaben in die Tat umsetzen, aber dann taucht eines Nachts Cedric de Gray auf. Erst rettet er sie vor dem Ertrinken und dann vor einem Seelenjäger, der es auf Sashas kostbare Seele abgesehen hat. Doch diese übt auch auf Cedric einen unwiderstehlichen Reiz aus, denn mit nur einem Splitter davon, könnte er ewig leben.
Es wird bereits hier sehr viel Spannung dadurch aufgebaut, dass Sashas Gabe sehr in den Vordergrund gerückt wird, aber man sich noch nicht erschließen kann was diese Gabe ist, noch was die Seelenmagie ist oder was man mit ihr anstellen könnte.
Außerdem taucht (natürlich) auch ein unwiderstehliche, mysteriöser Junge auf, der die Jungfrau in Nöten rettet, da möchte man doch gleich erfahren, wie diese Liebesgeschichte weiter geht oder ob dies bereits alles war. Würde er es wagen einen Splitter von Sashas Seele zu nehmen oder auch gleich die Ganze?
Auch der Seelenjäger, der Sashas kostbare Seele möchte lässt einige Ereignisse geschehen, die nicht grade Gutes beinhalten. Schafft der Seelenjäger eventuell doch eines Tages ihre Seele zu stehlen?
Wie ihr seht, Fragen über Fragen, die eigentlich am Besten jetzt bereits alle beantwortet werden sollen. Dies bringt einen dazu das Buch nicht wieder aus der Hand zu legen, bis man es durch hat oder eventuell doch noch 2-3 Stunden Schlaf braucht.
Charaktere:
»Sag mal, spinnst du? Du tauchst aus dem Nirgendwo auf, rettest mich vor dem Ertrinken, tötest einen Seelenjäger und bildest dir ein, mir Befehle erteilen zu können?«
Direkt auf den ersten 3 Seiten lernt man den Hauptcharakter Sasha sehr gut kennen. Man erfährt etwas über ihr Schicksal, ihre Selbstzweifel aufgrund ihrer „entstellten“ Gesichtshälfte und ihrer Vergangenheit. Im Leben scheint es, als hätte Sasha das Unglück immer auf den Fersen, ihre Seelenmagie ist bereits in jungen Jahren so stark, dass sie versteckt werden muss. Weg von ihrer gewohnten Umgebung und ihrer Familie. Doch zum Glück gibt es ihre Großeltern, die sie liebevoll aufnehmen und ihr alles beibringen. So wächst sie zu einer starken, jungen Frau heran, die weiß was sie will.
Mir gefällt, dass Sasha an ihren Aufgaben wächst und skeptisch bleibt. Sie hört nicht direkt auf den gutaussehenden Fremden, der plötzlich auftaucht sondern verwendet ihren Verstand.
Leider erfährt man sehr wenig über ihre Großmutter, die eine wichtige Rolle spielt und auch die Wanderer oder Noah, die beinahe auf jeder Seite erwähnt werden, erhalten so gut wie keine Hintergrundgeschichte.
Einerseits ist das verständlich, da es sich um einen Einteiler handelt und das Augenmerk auf einzelne Charaktere wie zum Beispiel Sasha und Cedric gelegt wurde, andererseits erhält der Leser über Nebencharaktere wie Maggie , die ein Lehrling der Großmutter ist und dem Postbote tiefgründige Einblicke.
Insgesamt sind die Charaktere aber sehr detailliert beschrieben und ihr Wesen ausreichend skizziert.
Story:
Die Story ist in sich stimmig und abgerundet. Sie fängt mit einem umfassenden Rückblick an und dadurch, dass die Kapitel ähnlich wie bei einem Tagebuch mit Daten und Orten betitelt sind überspringt man „unwichtige“ Tage im Leben der Charaktere und verliert den roten Faden nicht.
Am Ende des Buches gibt es noch weitaus mehr Potential, leider hat die Autorin es jedoch als Einteiler betitelt, weshalb manche Storyfragen offen bleiben. Zum Beispiel wäre mehr zu Lazarus toll gewesen, zu den Wanderern und ebenfalls wie das Leben aller gebliebenen Charaktere weiter geht.
Spannung:
Die Spannung baut sich in diesem Buch sehr langsam auf. Circa das erste Drittel des Buches dient als Selbstfindungsphase von Sasha, sie muss lernen sich zu akzeptieren und herausfinden wem sie glaubt und was sie als nächstes tut. Dann geht der Spannungspegel recht rasant nach oben, erlaubt aber ein paar (teils romantische oder herzerwärmende) Pausen um dann in einem großen Finale (das leider sehr plötzlich kommt und kurz gehalten wurde) alles aufzulösen.
Gesamt:
»Dein wievieltes Leben ist das?«, fragte ich mit belegter Stimme. »Das eintausendste«, flüsterte er. »Das hier ist dein letztes? Du hast schon tausend Mal gelebt?« »Ja«, sagte er noch leiser. »Danach ist es vorbei.«
Insgesamt überzeugt TausendMalSchon auf ganzer Linie. Es ist eine schöne Lektüre für Menschen, die etwas „fürs Herz“ brauchen, aber trotzdem ein wenig Magie und Fantasie dabei haben wollen. Die Idee der Seelenverwandtschaft, die sich in jedem Leben erneut findet, gefällt mir sehr gut und wird von Marah Woolf sehr liebevoll umschrieben. Auch hervorzuheben ist, das böse Charaktere hier nicht pur böse sind, man lernt ihre Absichten und Ziele genauer kennen und kann sich selbst in jene hineinversetzen.
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