top of page
  • everlastingreading

Die Federn der Kamere - Selina Wilhelm

Aktualisiert: 11. Dez. 2020



Cover: 5/5 Sterne

Klappentext: 5/5 Sterne


Charaktere: 5/5 Sterne

Story: 5/5 Sterne

Spannung: 5++/5 Sterne

GESAMT: 5+/5 Sterne


Seitenanzahl: 325 Seiten



Lieblingszitat:


»Falls ich mein Wort breche, bekomme ich es mit meinem Pferd zu tun. Das möchte ich nicht riskieren.«



Cover:


Das Cover ist auf den ersten Blick schlicht gehalten, aber ein wahrer Eye-Catcher. Die dunklen und goldenen Federn auf blauem Hintergrund bilden einen starken Kontrast und sind mit der gelb-goldenen Schrift sehr harmonisch. Besonders gefällt mir, dass manche Federn weich gezeichnet wurden, während andere schärfere Züge haben. Im Laufe des Buches wird man noch viel über diese unscheinbaren Federn lesen und kann sich sein ganz eigenes Bild darüber machen, wie passend sie dargestellt wurden.



Klappentext:


Seine Welt steht kurz vor dem Untergang.

Um sie zu retten, reist der Sormiedenkrieger Gabriel in die Menschenwelt. Dort begegnet er der stummen Hanna, die unter der Knechtschaft ihres Dienstherrn leidet.


Hanna hat ein Geheimnis. Sie ist auf der Suche

Nach ihrem ermordeten Bruder. Wiedergeboren

Als Kamere, einem göttlichen Himmelswesen, das nur in Gabriels Welt zu finden ist.


Die beiden ahnen nicht, dass ihr Schicksal eng miteinander verwoben ist und schon bald muss Gabriel feststellen, dass der drohende Untergang seiner Welt nicht die einzige Gefahr ist, die auf sie lauert.


Schon als Testleser hat mich der Klappentext direkt abgeholt und mitgenommen. Was ist ein Sormiede? Warum sind die Sormieden und die Menschen getrennt? Was hat es mit der Wiedergeburt auf sich?


Fragen über Fragen in so wenig Zeilen. Und genau das macht meiner Meinung nach einen guten Klappentext aus. Man möchte mehr wissen.


Der Klappentext ist kurz und knackig, schneidet die grobe Handlung kurz an, ohne annähernd zu spoilern (wie ich jetzt wahrscheinlich, sorry!).



Charaktere


Nicht schreien. Die Genugtuung, sie vor Schmerzen wimmern zu hören, würde sie Roman und Ludwig nicht geben.


Hanna ist zu Beginn des Buches eine in sich gekehrte, auf den ersten Blick ängstliche, junge Frau. Auf den zweiten Blick erkennt man, dass Hanna voller Mut und Stärke ist. Sie hält so viel aus, physisch sowie psychisch. Sie hat so viel erlebt und überlebt und trotzdem kämpft sie weiter. Ihr einziger Antrieb ist ein kleiner Hoffnungsschimmer, ein einziges „vielleicht“ was sie all das durchstehen lässt.


Im ersten Teil des Buches erlebt man Hanna als genau das, leise aber stark. Umso schöner ist es sie aufleben zu sehen im zweiten Teil des Buches, endlich kann sie sein, wer sie im Grunde schon immer war. Sie kann wieder lachen, ist nicht auf den Mund gefallen und verdammt mutig.


Ihre Charakterentwicklung gefällt mir mit Abstand am besten. Man fühlt als Leser jeden einzelnen Atemzug mit ihr und freut sich bei jedem Lächeln.



»Falls ich mein Wort breche, bekomme ich es mit meinem Pferd zu tun. Das möchte ich nicht riskieren.«


Gabriel scheint auf den ersten Blick der totale Stein zu sein. Vielleicht noch kälter als ein Stein. Er entspricht auf den ersten Zeilen dem typischen Krieger Image. Seine Aufgabe interessiert ihn, Ablenkungen sind tabu und Liebe? Was ist das.


Über die Seiten lernt man aber einen anderen Gabriel kennen, einen mit Mitgefühl, einen der alles verloren hat, was er liebte und somit sein Herz aufgab. Dieser Gabriel kommt von Zeile zu Zeile immer häufiger zum Vorschein und ( seines Pferdes sei Dank) kommt das ein oder andere Mal sogar ein Witz über seine Lippen. Man lernt hinter seine Fassade zu blicken und erkennt wer er wirklich ist.



Bei den verfluchten Göttern, jetzt dachte er schon darüber nach, wie sie roch.



Ohne Spoiler ist es eine wahre Herkules Aufgabe diese Rezension zu schreiben. ABER man kann die Charakter Entwicklung zusammenfassen als sehr gelungen. Nicht nur die beiden vorgestellten Hauptcharaktere, sondern auch kleinere Charaktere (die wahrscheinlich in Band 2 mehr an Bedeutung kriegen werden) oder die obligatorischen „Bösen“ haben ihre Daseinsberechtigung und sind facettenreich inkl. Beweggründen und einer Vergangenheit.


Story + Spannung :


Er wandte sich von ihr ab, kehrte ihr den Rücken und marschierte, ohne noch einmal zurückzublicken, die Treppe hinunter.


Die Story beginnt sehr ruhig. Man lernt die Umgebung und das Zeitalter kennen. Der Leser findet gut hinein dank der schönen Landkarte und den ausführlichen Beschreibungen. Durch den Wechsel der Perspektiven bleibt das Geschehen nicht subjektiv und die Spannung auf einem Level zwischen Herzinfarkt und Verschnaufspause.


Im Laufe der Handlung ist der rote Faden greifbar und kein Wort scheint zu viel. Man erfährt viel über die neu gestaltete Welt, über Magie und Kriege, über Konflikte und Freundschaften. Als Auftakt Roman eines Zweiteilers sehr gelungen, auch wenn ich mir als Leser natürlich einen weniger schmerzenden Cliffhanger gewünscht habe (aber so geht es mir viel zu oft haha).



Gesamt :


»Sag. Das. Nie. Wieder.«

„Die Federn der Kamere“ von Selina Wilhelm ist ein absolutes Romantasy Meisterwerk. Was düster und traurig beginnt, kämpft sich wortwörtlich hoch zu einer actionreichen Reise mit vielen Schwertern und Fäusten, geht kleine Umwege über leicht romantische oder gar triebvolle (schlimmes Wort, nur fällt mir kein passenderes ein) Passagen bis es letztendlich in einer Welt voller Magie, Freunde und Liebe ankommt (in der es noch viel mehr Kämpfe und Intrigen gibt).


Ich durfte es vorab testlesen und hab es mir bei der Veröffentlichung ohne zögern noch einmal gekauft, weil man es nicht aus der Hand legen kann. Mittlerweile habe ich das Buch 3 mal in knapp 2 Monaten gelesen und kann nur sagen: Wow.


Die Charaktere sind so liebevoll und durchdacht gestaltet, es ist kein „Klein-Mädchen“ Fantasy, Abenteuer, wo die Heldin oder der Held makellos sind, sie sich sehen, sich verlieben und gemeinsam den bösen Feind besiegen können. Nein, diese Geschichte geht viel tiefer. Die Protagonisten haben Ecken und Kanten, Narben und eine Vergangenheit. Sie entscheiden sich nicht immer richtig, aber genau das macht sie so unglaublich sympathisch.


Wer ein Romantasy bzw Fantasy (so viel Romance ist da nämlich gar nicht, bis auf ein paar Gedanken für die die Protagonisten sich verfluchen) Abenteuer sucht, das Herzen höher schlagen lässt und schlaflose Nächte hervorbringt MUSS dieses Buch gelesen haben.

11 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page