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Flügelschatten - Carolin Herrmann




Cover: 5/5 Sternen

Klappentext: 3.5 Sternen


Charaktere: 4.5/5 Sternen

Spannung: 3/5 Sternen

Gesamt: 4/5 Sternen


Seitenanzahl: 380 Seiten



Cover


Auf den ersten Blick wirkt das Cover eher düster und schlicht. Der Titel springt einem mit seinen goldenen Akzenten direkt ins Auge. Ebenso die dunklen Tropfen, die von den einzelnen Buchstaben hinab laufen. Leider ist ohne Spoiler der gesamten Geschichte dazu nicht viel zu sagen, jedoch sieht man das Cover mit ganz anderen Augen, nachdem man das Buch beendet hat.


Die kleine Lichtblitze wirken wie Sonnenstrahlen, die sich durch eine Baumkrone stehlen.


Weiter fällt auf, dass das gesamte Cover verschiedene lila Töne enthält und Silhouetten von Bäumen. Die angedeuteten Bäume stellen den Wald dar, der direkt zu Beginn des Buches eine große Rolle einnimmt. Genau genommen spielen sich sogar gute 2/3 der Geschichte in verschiedenen Wäldern ab.


Die violetten Akzente stehen wahrscheinlich für die Augenfarbe der Hauptprotagonistin, während die goldenen Akzente die Augen von Celdon widerspiegeln. Auch das ist eine sehr schöne, gut durchdachte Idee, um darzustellen, wie die beiden Charaktere in der Geschichte verwoben sind.


Am Ende des Buches kommt dann sogar der lang ersehnte „AHA“ Moment. Auf den letzten Seiten lernt der Leser, was hinter dem Titel „Flügelschatten“ steckt und warum er so viel mehr ist als bloß ein x beliebiger Titel.


Insgesamt ein sehr gut durchdachtes Cover, welches einem direkt ins Auge springt und direkt motiviert zu kaufen.



Klappentext


„Wenn du Gefahr witterst – verstecke dich. Wenn du in die Enge getrieben wirst – sei bereit für den Angriff. Du brauchst keine Waffen, du bist schneller als sie. Stärker. Besser.“


Manchmal frage ich mich, wie es wäre, Erinnerungen zu haben. Nicht bloß diese Visionen, die mich überkommen und mir einen kurzen Blick in die Vergangenheit schenken. Wie es wäre, nicht von dieser Gier nach Blut angetrieben zu werden, oder wie es wäre, eine von ihnen zu sein – ohne die eingerissenen Flügel aus Haut und Knochen und ohne violette Augen voller Finsternis. Vor allem frage ich mich, wie es wäre, jemandem zu vertrauen. Celdon vielleicht. Aber genau er hat mir gesagt, dass es in Zeiten wie diesen niemanden gibt, dem man trauen kann.


Die Mauern aus Eis, die ich um mich errichtet habe, er schlägt Risse in sie und ich weiß nicht, ob ich das zulassen darf. Was ist, wenn er hinter sie blickt und das Monster sieht, das in mir schlummert?


Der erste Eindruck von dem Klappentext ist sehr gut. Er ist spannend und macht eindeutig Lust auf mehr. Er verspricht ein wenig Action, aber auch Selbstfindung und einen gewissen Grad einer Liebesgeschichte eventuell. Klingt alles in allem bereits sehr gut.


Der Grund warum wir trotz dessen den Klappentext so schlecht bewertet haben ist, dass er einfach zu viel vorweg nimmt. Kleiner Spoiler vorraus.


Celdon z.B. kommt im ersten Drittel des Buch nicht einmal drin vor. Desweiteren lässt der Klappentext durchblicken, dass sie das Monster, ihr eigenes Ich, in einem gewissen Grad weggesperrt hat. Also muss bereits eine gewisse Selbstfindung stattgefunden haben. Da diese jedoch sehr gestreckt ist kommt all das was zuletzt im Klappentext genannt wird erst recht spät vor und alleine der Klappentext selber spoilert einen schon.


Deshalb von uns leider nur 3.5 Sterne, da einfach zu viel vorgegriffen wird.



Charaktere


“Mein Bauch gibt ein merkwürdiges Grummeln von sich. Erschrocken presse ich die Hand darauf, aber es lässt nicht nach.

Hunger. Du hast Hunger und Durst.”


Bereits am Anfang fängt der Überlebenskampf der Hauptprotagonistin an, welche ohne jegliche Erinnerungen aufwacht. Sie hat nur sich und ihren Instinkt, eine innere Stimme, die ihr hilft zu überleben und ihr kleine Anweisungen gibt. Es geht sehr viel um ihre Selbstfindung und um das Finden ihrer Erinnerungen und ihrer Vergangenheit, falls diese existiert. Jedoch zieht es sie, wie auch bei anderen Geschöpfen so üblich, irgendwo hin. Sie sucht den Ursprung ihrer Visionen und dementsprechend einen Teil ihrer Vergangenheit. Auf diesem Weg begegnet sie Celdon, dem ersten Elf, bei dem sie überhaupt überlegt, ob sie ihm vertrauen darf und möchte.


“Als ich noch im Wald lebte, habe ich es geliebt, der Sonne zuzusehen, wenn sie verschwand. Jetzt ist alles anders.”


Wie ihr seht entwickelt sich hier eine gewaltige Charakterentwicklung, dies geschieht nicht nur bei ihr, sondern auch bei anderen Protagonisten, wie zum Beispiel bei Celdon.

“Warum musste ich auch so dämlich sein und nochmal nach ihr sehen?”


Celdon ist zwar ein sehr verschlossener Zeitgenosse, was nicht gänzlich seine Schuld ist. An dem Zitat sieht man bereits, dass er, obwohl er nichts von der Fremden hält, sich trotzdem um sie sorgt. Aber nicht nur um sie, sondern auch generell um andere, weshalb er noch einiges größeres tun wird.


Mit der Zeit erfährt man vieles über die Vergangenheit der Protagonisten und wieso sie so geworden sind, wie sie nun einmal sind. Von der Protagonistin wohl noch mehr als von Celdon, da der größte Teil des Buches ihre Gedanken und Empfindungen zeigt.


Mit Nebencharakteren bin ich mir noch nicht einig geworden. Sind wirklich alle Nebencharaktere für die Handlung notwendig, oder nicht? Ich denke das ist von den eigenen Vorlieben abhängig, der eine würde sagen ja, jemand anderes würde es verneinen. Positiv zu benennen ist jedoch, dass, obwohl es einige Nebencharaktere mehr gibt, sie alle einen gewissen Charakter und einen kleinen Hintergrund bekommen haben.



Spannung


Durch das erste Drittel, die Selbstfindung, mussten wir uns ein wenig durchkämpfen was natürlich nicht unbedingt Spannung aufbaut. Aber durch die toll gestaltete Welt und den Wald, in dem die Protagonistin sich zu Anfang befand, fiel das weiterlesen und dran bleiben doch sehr leicht. Als sie dann in Kontakt mit anderen Menschen kam und Dörfer entdeckte wurde es schnell interessanter.


Die Spannung nahm mit jeder Seitenzahl ab dem zweiten Drittel zu, sodass wir das Buch fast nicht mehr weglegen konnten und wollten. Ein wenig schade, dass dies nicht auch im ersten Drittel so umsetzbar war.


Schlussendlich wurde es immer spannender und spannender. Das letzte Drittel haben wir ohne Atempause verschlungen, da es so nervenaufreibend war. Schwupps, war das Buch zu Ende und wir haben verzweifelt nach weiteren Seiten gesucht, weil wir den dramatischen Cliffhänger kaum ertragen konnten.



Gesamt

»Vielleicht geht es mich doch etwas an – immerhin war dein allererstes Wort mein Name.«


Flügelschatten von Carolin Herrmann ist eine komplette Überraschung. Was anfangs als langwierige Selbstfindungsgeschichte mit dem Sinn der Existenz und animalischem Verhalten beginnt, verwandelt sich in eine High School Fantasy Story mit typischen Mobbern, Vorurteilen und Intrigen und wird am Ende zu einer gelungenen Urban Fantasy Geschichte mit ziemlichen dunklen Momenten.


Wir haben anfangs etwas Durchhaltevermögen gebraucht um in die Geschichte reinzukommen, jedoch waren wir so fasziniert von der Welt und wollten unbedingt mehr wissen. Es ist schwer eine Geschichte zu verfolgen, bei der die Hauptprotagonistin nicht redet, animalisch denkt und keine Vergangenheit hat, so fällt das hineinversetzen oft schwer und man fasst sich an den Kopf und denkt sich „Warum?!“. Aber wie reagiert man, wenn man sich an gar nichts erinnert. Nicht wie oder was man isst, ob es noch andere Lebewesen gibt, einfach nichts. Ganz genau, man überlebt erstmal.


Und genau das ist das Hauptthema dieses Buches, Überleben und Herausfinden wer und vor allem was man sein möchte.


Wir finden es ist trotz unseren schweren Einstieges ein sehr gutes Buch, bei dem die letzten 30% einem die Sprache verschlagen werden und die letzten 2 Seiten, nun ja seht selbst. Wir sagen nur so viel WIESO DAUERT TEIL ZWEI SO LANGE?!


Eure Sarah 📚 und Saskia ✒️

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