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  • AutorenbildSarah Williams

Die Seelen der Kamere - Selina Wilhelm


Cover: 5/5 Sterne

Klappentext: 5/5 Sterne


Charaktere: 5++/5 Sterne

Story: 5++/5 Sterne

Spannung: 5++/5 Sterne


GESAMT: 5++/5 Sterne


Seitenanzahl: 330 Seiten





Lieblingszitat:

Über die Schwärze, die ihn unaufhörlich zu sich zog, legte sich ein Licht. Hanna.


Cover :

Das Cover ist wieder sehr schlicht, aber einprägsam und gleichzeitig perfekt. Auf mich wirkt es, wie eine herausgerissene Stelle oder Seite eines Papiers. Der Kontrast zwischen dem dunklen Abgrund mit den zarten Farben spiegeln die Handlung gut wieder. Denn in der Welt von Gabriel und Hanna ist (beinahe) nichts nur dunkel oder hell, nur gut oder böse. Man wird zu Handlungen getrieben, die man nicht tun möchte, um das Überleben derer zu sichern, die einem wichtig sind. Leider kann ich nicht weiter auf die gelbe / goldene Farbe eingehen ohne einen wahnsinnigen Spoiler zu riskieren, aber alle die das Buch gelesen haben werden verstehen, wenn ich sage, dass sie mich an ganz besondere, mutige Augen erinnern, bei denen die innere Schönheit und Reinheit der Seele auch so viel mehr ist als das äußere Erscheinungsbild.


Klappentext :

Ohne Sormiedenkräfte hat sich Gabriel auf die Suche nach der schwarzen Feder begeben. Nach einem Jahr kehrt er jedoch erfolglos nach Todora zurück.

Gerade rechtzeitig, wie es scheint. Denn die Ungeduld der Götter wächst und sie demonstrieren Gabriel auf gnadenlose Weise, was geschieht, sollte er scheitern.


Der Klappentext ist kurz und knackig. Er führt einen vor Augen, was im letzten Band ganz grob passiert ist, wo der Cliffhanger war und was einen erwartet.

Trotzdem sind die ersten Kapitel, die quasi mit dem Klappentext gespoilert werden, interessant geschrieben und lassen einen direkt in die Welt eintauchen.


Charaktere :

Wer Selina Wilhelm bereits kennt, weiß, dass ihre Charaktere sehr viel Tiefe besitzen. Der immer witzige Dandril, ist auch tiefsinnig, mutig und hat eine Vergangenheit. Ebenso Tori, die nichts zu erschüttern erscheint, hat Gedanken und Gefühle, Träume und Ziele. Gerade das macht ihre Protagonisten so greifbar. Man fühlt mit ihnen, leidet und lacht mit ihnen. Umso schwerer fällt einem auch der Abschied am Ende des Buches.

Aber schauen wir uns ein paar einzelne Charaktere im Detail an.


Hanna

»Wage es nie wieder, mir das Leben retten zu wollen.« »Aber dieses Mal habe ich es geschafft«,

Hanna ist bereits in Band 1 sehr an ihren Aufgaben gewachsen. Sie lässt sich nicht unter kriegen und ist von Tag zu Tag mutiger. Immer häufiger spricht sie direkt aus was sie denkt, schämt sich dann aber anschließend für das Gesagte. Sie ist eine sehr starke, junge Frau, die mehr Leid ertragen hat, als man sich vorstellen kann. Trotzdem verliert sie nicht ihren Lebenswillen, kämpft sich von Seite zu Seite und gibt nicht auf. Ich bewundere Hanna für ihren Willen. Auch wenn sie physisch vielleicht nicht die stärkste ist (immerhin hat sie dafür Gabriel :D), ist sie eine kleine Kämpferin, wie Gabriel immer so schön sagt, und beweist auch in diesem Buch, dass man sein Schicksal formen kann und niemals vorschnell urteilen sollte. Sie besitzt ein reines Herz und hält stets an ihren Prinzipien fest, ganz egal was passiert.


Gabriel :

»Für dich ertrage ich alles Leid der Welt, Hanna.«

Wer sich den knallharten Brocken zurück gewünscht hat, wird vielleicht etwas enttäuscht werden. Denn Gabriel wird immer mehr zum Romantiker, alles an Hanna ist immerhin so reizend, wie er so schön sagt. Es hat ihn schwer erwischt, er ist durch und durch verliebt kann es sich, wie aber in Band 1 schon, noch immer nicht eingestehen. Er liebt Hanna, das weiß er mit jeder Faser seines Körpers, er möchte sie beschützen und für ihr Glück sorgen. Nur hebt er Hanna auf ein Podest, dass sie für ihn unerreichbar macht. Er versteht nicht, dass er es wert ist von ihr geliebt zu werden und verbockt es dadurch immer wieder ordentlich.

Auch ohne seine Sormiedenkräfte ist er sehr stark, schlau und beinahe unbesiegbar. Denn er hat etwas für dass es sich zu kämpfen lohnt. Sein Leben bekam durch Hanna eine neue Wendung, die er nur zu gern annimmt.

Mir gefällt, dass Gabriel auch in Band zwei immer weiter auftaut und den Leser mitnimmt, sowohl bei seiner physischen Reise durch die einzelnen Reiche, als auch bei seiner emotionalen Entwicklung.


Dandril:

»Aber warum trägt sie keine Kleider? Das lenkt mich gewaltig ab«

Schon in Band eins war ich ein großer Fan von Dandril. Er hat das Herz am rechten Fleck und scheint immer für einen Spaß zu haben zu sein. Das Leben nimmt er auf die leichtere Schulter und hat immer eine passende Antwort. Doch auch er kann sehr tiefsinnig und leidenschaftlich sein. Für seine Familie würde er alles riskieren und Hanna gehört für ihn dazu. Er wächst von Seite zu Seite an seinen Aufgaben, erfüllt einige Klischees, die einen schmunzeln lassen. Seine Charakterentwicklung hat mich sehr gerührt. Umso erfreuter war ich, Szenen zu erleben in denen er der alte, unverbesserliche Dandril war, den nackte Frauen dann doch nicht gänzlich kalt lassen.


Story & Spannung:

Die Handlung von „Die Seelen der Kamere“ ist um einiges actionreicher als der vorherige Band. Der erste Teil baute eine Welt auf, die sehr viel Potential hat. Beziehungen, die so komplex sind, dass man eigene Geschichten draus schreiben könnte und eine potenzielle Beziehung, die einen die Haare ausraufen lässt.

Im zweiten Teil hingegen wird ein Spannungsbogen vom nächsten abgelöst. Der Leser bekommt kaum eine Chance zu verschnaufen. Jedes Mal, wenn man ein Happy End erhofft, überrascht Selina einen mit einer neuen Tragödie/ Schicksalsschlag/ unfairen Handlung, die alles erhoffte wieder zerstört.

Ich konnte das Buch weder beim ersten, noch beim zweiten Lesen aus der Hand legen. Jedes Mal aufs Neue überraschte mich Selina mit ihren Wendungen und das „Happy End“ schien bis zur letzten Seite in nicht greifbarer Ferne.


Gesamt:

„Die Seelen der Kamere“ ist der zweite und abschließende Teil der Sormiedenreihe von Selina Wilhelm. Wer den ersten Teil bereits kennt weiß, dass es um die Geschichte von Gabriel und Hanna geht. Was als unschuldige Reise (mit dem sehnlichen Wunsch die Reinkarnation ihres Bruder zu finden) begann, wandelt sich in Band zwei zu einer aufregenden Reise, epischen Kämpfen und fatalen Entscheidungen. Hanna und Gabriel gehen jeder teilweise seinen eigenen Weg um ihre Welt und die, die sie lieben zu retten. Während Gabriel lernen muss ohne seine Kräfte die Aufgabe der Götter zu erfüllen, wird Hannas Mut auf die Probe gestellt. Sie wird, wie Gabriel, bis ans Ende ihrer Kräfte gehen müssen, ohne zu wissen, ob es genug war. In dem Buch wird man immer wieder vor die Frage gestellt, wem man trauen kann, wer am Ende überlebt und wen man missen wird.

Für mich war „Die Seelen der Kamere“ ein gelungenes Finalbuch, das in ganzer Linie überzeugt hat. Von der ersten bis zur letzten Seite war ich gefesselt, hab gelacht und geweint und viel zu oft blieb mir vor Spannung beinahe mein kleines Herzchen stehen.

Tausend Dank, an Selina, dass ich bei der Entstehung der Reihe dabei sein durfte und Gabriel und Hanna (und all die anderen) kennen und lieben lernen konnte. Eine absolut fantastische Welt ist die gelungen, die noch von so viel mehr Lesern gehört und gesehen werden muss!



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