Gesamt: 5/5 Sternen
Seitenzahl: 420 Seiten
Magie aus Tod und Kupfer ist der zweite, und leider auch letzte Band, der Reihe um die neue Interpretation der griechischen Mythologie von Lisa Rosenbecker.
In diesem Buch, der auch als Einzelband lesbar ist (aber dann gibt es einige Spoiler zum ersten Teil), geht es um die vom Leser lieb gewonnene Mágissa Ilena und den steinharten Xanthos. In Band 1 (Magie aus Gift und Silber) kommen die beiden meiner Meinung nach viel viel zu kurz und werden (leider, aufgrund der fehlenden Zeit) nur oberflächlich beschrieben.
Aber was passiert mit den (vermeintlichen) Nebencharakteren nachdem der Held und die Heldin ihr Happy End gefunden haben? Was ist mit den Dingen, die sie opfern mussten, den Entscheidungen, die sie treffen mussten?
Genau darum geht es in diesem Teil. Ilena musste in Band 1 viel Mut und Stärke beweisen, um ihre Freunde zu unterstützen und zu retten. Dafür opferte sie den größten Teil ihrer Magie. Leider kann man einmal verschenkte Magie nie wieder zurück erlangen, weshalb sie – obwohl sie es immer wieder für ihre Liebsten tun würde – direkt zu Beginn des Buches in eine tiefe, traurige Phase stürzt. Als Mágissa war Magie ihr Leben und nun muss sie lernen, wie ein Leben ohne funktioniert.
Dieser Lernweg bringt den Leser einige Male zum schmunzeln und Kopfschütteln und lässt die junge Frau noch sympathischer wirken.
Der ruhige Einstieg währt nicht lang, denn ähnlich wie auch in Band 1, spielen die Götter eine wichtige Rolle in der Zukunft. Die Welt ist vielleicht von der Gorgonenmagie befreit, aber noch nicht sicher.
Ein weiter wichtiger Charakter ist der (für mich vorher unsympathische) Krieger Xanthos. Jedoch schafft die Autorin mit ihrem einzigartigen Schreibstil selbst mein Bild von ihm zu ändern, denn wieder einmal lernt man, dass jeder eine zweite Chance verdient hat.
Ilena und Xanthos ergänzen sich meiner Meinung nach sehr gut, der Leser hat häufig was zu lachen und besonders gefällt mir die Stärke, die beide auf unterschiedliche Art ausstrahlen.
Schön mitzuerleben ist die stetig steigende Charakterentwicklung der beiden, besonders den neuen Weg, den Ilena gehen muss, um sich selbst zu verstehen.
Die Spannung im zweiten Teil ist ruhiger aber stetiger. Zu keiner Zeit ist man gelangweilt oder muss sich zum nächsten Kapitel quälen.
Abschließend lässt sich zu dem Buch sagen, dass es ein MUSS für alle Fans der Welt ist und viele offene Fragen aus Band 1 beantwortet. Daher gibt es von mir wohl verdiente 5/5 Sterne.
PS: Beim lesen lohnt es sich sehr in die Playlist reinzuhören. Sie ist sehr liebevoll und treffend zusammengestellt worden, ein dickes Lob auch dafür!